Gleis
Für
meine Lore habe ich auch ein Stückchen Gleis. Es ist mit 2m gerade
so lang, wie die Lore selbst, aber immerhin bietet es nun einen
standesgemäßen Abstellplatz.. Da die Betonplatten im Gefälle liegen und außerdem die letzten Jahrzehnte recht uneben geworden sind, habe
ich die Schwellen mit ein paar passenden Steinen unterlegt, so
daß es nun ziemlich eben liegt. Es handelt sich um S10-Schienen
mit Rillenschwellen RS6.
Außerdem habe ich mir
ein Werkzeug gebaut, mit dem ich Spurweite und Planlage messen
kann. Mit den Metallstücken in 1, 2, 4, 8 und 16mm Stärke
kann ich sogar Abweichungen von der Planlage bis zu 31mm messen.
Inzwischen habe ich mir auch noch ein paar weitere praktische Werkzeuge gebaut:
vorne eine Spurlehre und hinten ein Winel, mit dem man die Schwellen
rechtwinklig zur Schiene ausrichten kann, ergänzt um eine
weiteren Anschlag, um das Gerät auch als Spurlehre nutzen zu
können.
Ich habe nun auch eine Gleissperre gebaut. Material hatte ich ja noch
genügend vorrätig und es war eine weitere gute Übung
fürs Schweißen. Hier mal im halbfertigen Zustand. Es fehlt
noch der Lagerbock für den Sperrbalken.
Nun habe ich mal eine eine Anprobe am Gleis gemacht. Da der
Schienenfuß etwas abgezehrt ist, muß ich noch an eine Seite
ein Distanzstück bei der endgültigen Montage einlegen.
Die Schraube rechts wird nach dem Anstrich noch durch eine Welle
ersetzt, die als Drehachse dient. Außerdem werde ich die Sperre
umgekehrt einbauen, daß der Balken richtung Gleismitte
öffnet.
Die andere Seite wird durch einen Sperrschuh gesichert, den ich hier auch mal provisorisch angeschraubt habe.
Sperrschuh und Gleissperre sind nun endgültig montiert:
Um meine Lore verladen zu können, habe ich mir noch eine Rampe
gebaut. Diese besteht aus vier Gleissegmenten, einer Stütze und
zwei Streben. Verbunden werden die Teile mit Splintbolzen, wobei ich
durch die Löcher zur Sicherung kleine Drahthaken schiebe. Zu dieser Rampe gehört noch eine
Seilwinde, die der besseren Bedienbarkeit auf einem Bock aus einem
Stück Doppel-T-Träger und einem, um der Hebelwirkung entgegenzuwirken,
längeren Anschlag besteht. Das Ganze wird mit vier Schraubzwingen
befestigt.
Um meine Lore künftig auch auf einem gegebenenfalls
abschüssigen Gleis abstellen zu können, ohne daß
diese gleich davon rollt, habe ich mir ein paar Hemmschuhe gebaut.
Diese entstanden auf Basis von 40x40x3 U-Baustahl, welche ich unten
jeweils gekürzt habe (40x25x3 hatte mein Händler gerade
nicht). Der Bock besteht aus U-Stahl 40x20x5, die Kappe aus Flachstahl
30x6 und der Griff aus einer gebrochenen Feder aus dem
Schrottbehälter. Diese Hemmschuhe sind für Schienen bis S10
geeignet.
Hier ist einer schon mal bei der Arbeit. Und wie man sieht, passen die auch für meine Rampengleise
Da ich von den Rungenhaltern noch U-Baustahl 54x45x4 übrig hatte,
entstanden noch zwei Stück für breitere Schienenköpfe
bis ca. S18.
Und weil ich sowieso
gerade dabei war, gabs gleich auch ein paar doppelte Radvorleger.
Dabei habe ich den U-Baustahl so auseinandergeschnitten, daß
daraus zwei Winkelprofile entstanden. Der Rest war dann wieder gleich,
wie bei den Hemmschuhen. Die Verbindungsstange besteht aus 10er
Rundeisen. Die Spurweite dieser Radvorleger liegt etwa 5mm unter 600,
weil die Teile ja nicht klemmen sollen.
Natürlich durfte dieser hier auch schon mal zeigen, was er kann.
Inzwischen sind alle lackiert und die beiden Größen der
Hemmschuhe farblich gekennzeichnet. Die bis S10 haben einen grünen
Griff und die größeren einen beigen Griff bekommen.
Die erste Weiche
Diese Weiche ist natürlich nicht die erste Weiche, die ich baue,
jedoch die erste in dieser Größenordnung. Das Material ist
schwerer, das Werkzeug ebenfalls, es wird Werkzeug an Stellen
benötigt, wo es im Kleinen nicht notwendig ist. Aber das Prinzip
und die Abhängigkeiten sind die gleichen, egal, wie groß das
Ding letztendlich wird. Der Einfachheit halber und weil ich so etwas
immer schon bauen wollte, wird es eine Schleppweiche. Das erstpart mir
das langwierige Zuschleifen der Zungenschienen. Der Abzweigradius wird
aufgrund der beengten Verhältnisse mit 5m recht klein
ausfallen.
Angefangen habe ich mit dem Zuschneiden der Schienenstücke.
Anschließend werden die beiden Schienen des Bogens mit Hilfe der
Biegekralle gebogen. Diese habe ich aus verschiedenen vorhandenen Teilen
zusammengebaut. Die Druckspindel ist eine Gewindestange M30x3, welche
mit Hilfe einer Brechstange gedreht wird. Dies darf unter Last
natürlich niemals trocken erfolgen, sondern immer gut gefettet,
weil sonst das Gewinde frißt. Ein Trapezgewinde wäre
sicherlich sinnvoller, ist aber auch schwieriger zu bekommen.
Ich habe die Schiene, da es die bogenäußere ist, auf 5300mm
gebogen. Dabei bin ich schrittweise vorgegangen, das erleichtert die
Arbeit und man bekommt das Ganze recht gleichmäßig gebogen.
Als Hilfsmittel, um die richtige Krümmung zu ermitteln habe ich
mir aus einen Stück Flachalu eine Sehne mit 500mm zurechtgelegt,
welche innerhalb der Biegekralle untergebracht werden kann. Die
Pfeilhöhe in Sehnenmitte beträgt gerundet 7mm. Um auf dieses
Endmaß zu kommen, mußte ich auf 12mm biegen, weil die
Schiene beim Entlasten wieder 5mm zurückgefedert ist. Der Wert ist
natürlich von Schiene zu Schiene unterschiedlich und muß
ausgetestet werden. Nach zwei Nachmittagen liegt die Schiene nun fast
fertig da, es muß nur noch das eine Ende als
Flügelschiene des Herzstücks abgeknickt werden.